„Das Gespenst in der Schlotterbeckstraße“
1. EIN GESPENSTISCHER BRIEF
„Herrje, hast du vielleicht schlechte Laune!“ Lottas ältere Schwester Lola verdrehte genervt die Augen. „Was ist denn los?“
„Nix ist los! Das ist es ja“, antwortete Lotta mürrisch. „Weit und breit ist kein neuer Fall für die Schärlocks in Sicht! Pfff, man könnte beinahe meinen, alle Leute hier bei uns in der Schlotterbeckstraße wären verreist oder hätten sich einfach in Luft aufgelöst!“
Doch das sollte sich bald ändern. Ja, denn schon am nächsten Morgen läutete es Sturm an der Wohnungstür von Lottas Familie.
„Da ist Besuch für dich“, sagte Lola zu Lotta. „Frau Löwe aus der Wohnung im Erdgeschoss ist hier. Sie ist furchtbar aufgeregt und will unbedingt mit dir reden.“
Frau Löwe war tatsächlich furchtbar aufgeregt. Das konnte man ihr deutlich ansehen: Die Haare standen ihr zu Berge und sie hatte
überall im Gesicht rote Flecken. Außerdem wedelte sie mit etwas wild in der Luft herum.
„Es gibt ein Gespenst in der Schlotterbeckstraße!“, rief sie. „Und heute Nacht war’s in unserem Haus! Denn es hat das hier dagelassen.“
Frau
Löwe drückte die beiden Sachen, mit denen sie gerade noch wild herumgewedelt hatte, Lotta in die Hand. Das eine war ein weißes und fast durchsichtiges Stück Stoff, das anscheinend zu einem Tuch gehörte, wie es Gespenster am liebsten trugen, und das andere war ein Briefumschlag. Darauf stand „Für die Schärlocks Lotta, Hasan und Mücke (Paul)! Bitte persönlich bei einem der drei abgeben.“ Der Absender lautete: „Das Schlotterbeckstraße - Gespenst“.
Im Umschlag befand sich ein Zettel, auf dem zu lesen war:
„Hallo, Schärlocks!
Ich möchte unbedingt wissen, ob ihr drei wirklich so gute Hobbydetektive seid, wie ihr immer behauptet. Ja, wenn es euch gelingt, mich zu erwischen und zu enttarnen, dann werde ich zukünftig nie mehr hier in der Schlotterbeckstraße herumspuken. Falls ihr es allerdings nicht schafft, werdet ihr und auch alle anderen Leute in der Schlotterbeckstraße keine Nacht mehr ruhig schlafen können.
Mit gespenstischen Grüßen
Euer Schlotterbeckstraße - Gespenst.“
